Der Website-Typ gibt die Art Deiner wichtigsten Inhalte vor und richtet sich nach Deinem Website-Ziel. Wenn Du Deine Werke über Deine Website verkaufen willst, siehst Du vielleicht dem Shop entgegen. Bietest Du stattdessen Auftragsarbeiten an, ist das Portfolio wahrscheinlich interessanter für Dich.
Vielleicht liebäugelst Du mit mehreren Website-Typen oder weißt noch nicht, bei welchem Website-Typ was auf Dich zukommt.
Dieser Blogbeitrag soll Dir einen Überblick über die verschiedenen Website-Typen geben und Dir Deine Entscheidung ein wenig leichter machen.
Warum ist der Website-Typ relevant?
Kannst Du nicht einfach ein paar Webseiten und Inhalte anlegen, die Du brauchst, um Deine Berufung vorzustellen? Reicht es nicht, Dir zu überlegen, was Deine Zielgruppe sehen will?
Die Website ist ein maßgeblicher Bestandteil Deiner (Online-)Marketing-Strategie. Damit diese Erfolg hat, muss Deine Website perfekt hineinpassen.
Dafür sorgt der Website-Typ. Er wird Deine Website nicht nur richtig auf Dein Ziel ausrichten, sondern auch dafür sorgen, dass Deine Besucher*innen auf ihrer Suche nach Deinen Werken richtig abgeholt werden.
Der Website-Typ ist wie ein Gerüst für Deine Website, das für Dein Ziel …
- die wichtigsten Inhalte vorgibt,
- diese sinnvoll strukturiert
- und sie fokussiert, um Deine Traumkund*innen erfolgreich in einen Dialog zu verwickeln.
Deshalb hilft Dir der Website-Typ auch, Prioritäten zu setzen und Dich während der Entwicklung Deiner Website gezielt von Inhalt zu Inhalt zu bewegen.
Wie unterscheiden sich Website und Webseite?
Wichtig ist daher zu verstehen, dass es sich beim Website-Typ nicht um einen Einzelaspekt Deiner Website handelt. Deshalb will ich Dir kurz den Unterschied zwischen „Website“ und „Webseite“ erklären.
Die Website meint die Gesamtheit all Deiner Inhalte, die über Deine Domain zu erreichen sind. Dazu gehören alle Seiten auf Deiner Website, unter anderem die Startseite, die Über-mich-Seite, die Kontaktseite usw.
Die Webseite ist eine solche einzelne Seite wie zum Beispiel die Über-mich-Seite.
Du könntest sagen, dass die Website das digitale Abbild Deiner gesamten Creative Professionals ist, während die Webseite nur einen Teil davon offenlegt.
Der Website-Typ bezieht sich also auf das Gesamtkonstrukt Deiner Website und sorgt dafür, dass alle Webseiten wirksam zusammenarbeiten.
Mit jedem Website-Typ stehen Du und Deine Werke anders im Mittelpunkt. Wähle zwischen Shop, Blog, Microsite, Portfolio und der persönlichen bzw. Unternehmenswebsite.
Website-Typen für Kreativschaffende
Im Folgenden stelle ich Dir jene Website-Typen vor, die für Dich infrage kommen könnten. Ich zeige Dir jeweils, …
- welche Inhalte Du benötigen wirst (und mögen solltest),
- welches allgemeine Website-Ziel mit dem Website-Typ zusammenhängt,
- was beim Website-Typ entscheidend ist
- und wann der Website-Typ für Dich geeignet ist.
Welches sind Deine Wünsche und Bedürfnisse für Deine Website?
Microsite (oder einseitige Visitenkarte)
Bei der Microsite handelt es sich um Inhalte, die ausschließlich auf einer Webseite in mehreren Seitenabschnitten (Sektionen) zusammengefasst werden (ausgenommen die Datenschutz- und Impressumsseite).
Du sprichst dann meist von einem One-Page-Design. Wenn Du in der Navigation auf einen Reiter klickst, wirst Du automatisch zur passenden Sektion auf dieser Seite geführt. Du musst also nicht selbst bis zur passenden Sektion scrollen.
This is the Ziel der Microsite ist die Internet-Präsenz selbst. Sie soll kurz und knapp einen Einblick in das eigene Schaffen eröffnen. Dadurch entsteht in den Köpfen der Besucher*innen ein Bild, das sie mit Deinem Namen verknüpfen können.
Wichtig für die Microsite ist daher, dass …
- sofort klar ist, was Du machst und für wen.
- Du Deine Besucher*innen zu einer Aktion oder einer anderen Website führst, wo sie direkt mit Dir interagieren können,
- und die eine Seite kurz ist.
Wenn Du das Gefühl hast, Deine Seite zu sehr in die Länge zu ziehen, ist eine Microsite nicht für Dich geeignet. In diesem Fall würdest Du nur die Ladezeiten verdoppeln.
Eine Microsite eignet sich stattdessen für Dich, wenn Du einen schnellen Einstieg anstrebst oder noch nicht viel zu zeigen oder sagen hast. Vielleicht willst Du Dich und Deine Berufung ja noch entdecken und weiterentwickeln.
Darüber hinaus ist die Microsite ideal für jene, die bereits andere Kanäle zur Kundengewinnung nutzen und dort auch sehr erfolgreich sind.
Portfolio
Die Website als Portfolio stellt Deine besten Werke in den Vordergrund. Dafür benötigst Du sowohl qualitatives Ansichtsmaterial als auch Texte, die dieses beschreiben. Wert legt das Portfolio daher besonders auf die Präsentation.
Beim Portfolio treffen Deine Besucher*innen vor allem auf einen optischen Hingucker. Oft verbindet sich dann das Layout mit Deinen Werken und mit subtilen Animationen lenkst Du ihren Blick dorthin.
This is the Ziel des Portfolios ist es, Deine praktische Expertise zu vermitteln und die Besonderheiten Deiner Werke erspürbar zu machen.
Deine Werke tauchen nicht erst auf, wenn Deine Besucher*innen auf den passenden Reiter klicken. Deine Website ist das Portfolio. Schon beim Aufruf Deiner Website sind sie mittendrin.
Wichtig für das Portfolio ist deshalb, dass …
- es attraktiv aufbereitet ist,
- die Präsentationsmittel zu Deiner Berufung und Deinen Werken passen,
- Du Dich auf Deine besten (und daher auf einzelne) Werke konzentrierst,
- diese auch mit Texten unterlegst
- und Du es mit Animationen nicht übertreibst.
Wenn Du Dich noch am Anfang Deiner kreativen Karriere befindest, rate ich Dir vom Portfolio ab. Wenn Du noch kein Portfolio hast (Du also noch nichts zu zeigen hast) oder Dir qualitative, hochauflösende Fotos fehlen, ist es fürs Portfolio noch zu früh.
Das Portfolio ist vor allem dann interessant, wenn Du Auftragsarbeiten anbietest, die Vielfalt Deiner Berufung zur Schau stellen möchtest oder Du Deine Verkäufe über andere Plattformen abwickelst.
Das Portfolio aktualisierst Du regelmäßig. Wenn neue Werke hinzukommen, werden andere vielleicht wieder von Deiner Website genommen. Da Deine Besucher*innen sich nur einige wenige Werke anschauen werden, ist eine kleine, aber feine Auswahl genau richtig.
Persönliche Website oder Unternehmenswebsite
Sowohl die persönliche Website als auch die Unternehmenswebsite sind von repräsentativer Art. Sie sind der Microsite daher nicht unähnlich. Im Gegensatz zur Microsite werden die einzelnen Sektionen hier jedoch in ganze Webseiten ausgebaut.
In anderen Worten: Die persönliche oder Unternehmenswebsite bietet Dir mehr Platz und Möglichkeiten, Deine Besucher*innen von Deinen Werken oder Dienstleistungen zu überzeugen.
Bei der persönlichen Website dreht sich alles um Deine Person. Du & bist die Marke. Deshalb spreche ich im Kontext der Personal Branding oft von einer Personenmarke. Die Unternehmenswebsite stellt dagegen Dein Unternehmen und damit die Unternehmensmarke in den Vordergrund.
Der Unterschied besteht in erster Linie darin, ob Du als einzelne*r Selbstständige*r agierst oder als registriertes Unternehmen (mit Mitarbeiter*innen).
This is the Ziel der persönlichen oder Unternehmenswebsite ist es also, das Bewusstsein für Deine Marke und Berufung in Deinen Besucher*innen zu wecken und eine Bindung zu ihnen aufzubauen.
Wichtig für diese beiden Websites ist, dass …
- sie klar vermitteln, was das Angebot ist,
- wer hinter diesem Angebot steht,
- wofür dieser Mensch oder diese Menschen stehen
- und was sie selbst und ihre Arbeit besonders macht (im Unterschied zur potenziellen Konkurrenz).
Diesen Website-Typ wählst Du, wenn Du anstelle Deiner abgeschlossenen Projekte zunächst Deine Marke und dann Deine Dienstleistungen bzw. aktuellsten (und verfügbaren) Werke in den Vordergrund rücken willst.
Du zeigst Deinen Besucher*innen, warum sie gerade mit Dir zusammenarbeiten oder von Dir kaufen sollen. Im Vergleich zum Portfolio geht das Besondere in erster Linie von Dir aus, nicht von Deinen Werken.
Blog
Der Blog ist das persönliche Pendant zum Magazin, an dem meist mehrere Autor*innen arbeiten und auf dem mehrere, unterschiedliche Themen behandelt werden.
Mit dem Blog kannst Du sowohl persönliche, Deine Berufung betreffende Neuigkeiten verkünden als auch über die Kernthemen Deiner Berufung schreiben. Blogbeiträge entstehen in regelmäßigen Zeitabständen.
Beim Website-Typ „Blog“ stehen die Bloginhalte im Mittelpunkt. Oft beginnt schon die Startseite mit einer Liste von Blogbeiträgen, wovon die neusten oben stehen.
Der Blog hat entweder einen informativen oder einen unterhaltsamen Charakter. Er ist daher vor allem besucherzentriert und hat zum Ziel, Abonnent*innen zu gewinnen (anstelle von Kund*innen).
Wichtig beim Blog ist, dass …
- Du regelmäßig neue Inhalte veröffentlichst und Deine Abonnent*innen auf diese aufmerksam machst,
- diese Inhalte einen Nutzen oder Unterhaltungswert für Deine Besucher*innen bereithalten
- und nur wenige Kernthemen behandeln (nicht zu breit gefächert sind),
- die Blogbeiträge leserlich formatiert und lesbar verfasst sind
- und sie für Suchmaschinen wie Google optimiert werden.
Der Blog eignet sich also vor allem dann, wenn Du Dir einen Namen machen willst, der nicht unbedingt mit dem Verkauf Deiner eigenen Werke einhergeht. Beim Blog kannst Du dann zum Beispiel über Bannerwerbung, Google Ads und Affiliate-Marketing Geld verdienen.
Online-Shop
Beim Online-Shop könnte der Verkauf Deiner Werke nicht auffälliger sein. Als Website-Typ findest Du schon auf der Startseite die neusten Angebote und Kategorien, die sich Deine Besucher*innen unbedingt anschauen sollen.
Besucher*innen können hier nach gewünschten Werken suchen, sich diese und deren Preise anschauen, und sich von den Beschreibungen der Werke schlussendlich überzeugen lassen.
Sie müssen allerdings nicht mit Dir in Kontakt treten. Stattdessen können sie die Werke über die Shop-Funktion sofort bestellen und sich auf die Lieferung freuen.
This is the Ziel des Online-Shops ist, die eigenen Werke zu verkaufen und den Verkaufsprozess so angenehm wie möglich zu gestalten.
Nicht nur ist der Kauf so viel bequemer, er ist oft auch günstiger, weil hier keine Mittelsmänner und -frauen involviert sind (Galerien, Verlage, Plattformen usw.).
Aber Achtung: Deine Preise müssen überall gleich sein. Das gilt insbesondere dann, wenn Du zusätzlich mit Galerien und Verlagen arbeitest.
Beim Online-Shop ist weiterhin wichtig, dass …
- das Shop-System einwandfrei funktioniert,
- die einzelnen Werke leicht gesucht und gefunden werden können,
- diese zudem ansprechend und informativ beschrieben werden,
- die Texte möglichst für Suchmaschinen optimiert sind,
- und die Webseiten nicht überladen effect.
Der Online-Shop bietet sich an, wenn Du mehrere Werke zum Verkauf stehen hast, und Du Dir die Zeit sparen möchtest, jeden einzelnen Verkauf persönlich abzuwickeln.
Können Website-Typen kombiniert werden?
Du hast sicher selbst Websites gesehen, die mehrere Website-Typen zu kombinieren scheinen. Sie haben all die Seiten einer persönlichen oder Unternehmenswebsite und verfügen zusätzlich über einen Blog, Shop oder ein Portfolio.
Tatsächlich handelt es sich in solchen Fällen im Kern um eine persönliche Website oder Unternehmenswebsite.
- Der Blog soll zusätzlich auf die Personen- oder Unternehmensmarke aufmerksam machen. Neue Blogbeiträge können (optimiert) in Suchmaschinen gefunden oder in sozialen Netzwerken geteilt werden. Werbeanzeigen werden hier übrigens vermieden, weil sie vom Angebot der Website ablenken.
- Der Shop gibt den Besucher*innen die Möglichkeit, Deine Werke bequem zu erwerben. Die Inhalte werden weiterhin rund um Deine Marke aufgebaut. Ist die Neugierde dann geweckt, leitet die Website schließlich zum Shop über.
- Ähnlich steht es um das Portfolio. Es untermauert Deine Aussagen über Deine Personen- oder Unternehmensmarke und erlaubt Deinen Besucher*innen einen zusätzlichen Einblick in Deine Berufung.
In all diesen Fällen agieren weder Blog, Shop noch Portfolio als Website-Typ, sondern als unterstützende Webseiten. Im Mittelpunkt befindet sich weiterhin Deine Marke.
Das bedeutet, dass Du zwar Elemente anderer Website-Typen verwenden bzw. ganze Seiten auf sie zurückführen kannst, Du jedoch immer nur einen Website-Typ zum Kern Deiner Website bestimmst.
Which Website Type Works the Best for You?
Welcher Website-Typ am besten zu Dir passt (und welche Elemente und Seiten es hinzuzufügen gilt), hängt von Deinem Website-Ziel ab. Denke dabei vor allem an Deine übergeordnete Marketing-Strategie und setze sogar bei Deinem eigentlichen (Lebens-)Ziel an, wenn Du willst.
Mit dem Website-Ziel im Hinterkopf frage Dich schließlich Folgendes:
- Setzt Dein Website-Ziel bereits bestimmte Inhalte voraus?
- Woraus besteht Dein Services? Bietest Du auch Auftragsarbeiten an?
- Mit welchen anderen Verkaufs- und Kommunikationskanälen soll Deine Website zusammenarbeiten?
- Welcher ist Dein Hauptverkaufskanal?
- Wie sollen Deine Besucher*innen Deine Website finden?
- Welche Inhalte erstellst Du am liebsten?
- Welche Inhalte stehen Dir zur Verfügung?
- Wie viel Zeit willst und kannst Du selbst in Deine Website investieren?
Damit solltest Du Deinem Website-Typ schon ein ganzes Stück näher sein. 🙂
Summary and conclusion
Der Website-Typ ist das Grundgerüst für all Deine Website-Inhalte. Einzelne Webseiten können zwar anderen Website-Typen gleichkommen, werden den eigentlichen Website-Typ jedoch lediglich unterstützen.
Der Website-Typ hilft Dir daher, Deinen Website-Auftritt zu fokussieren und diesen Deinem Website-Ziel entsprechend sinnvoll zu strukturieren.
Denke nicht daran, was Deiner Meinung nach am besten aussieht oder was am wenigsten Zeit in Anspruch nimmt. Überlege Dir, was Dein Ziel weiterbringt und was Du dazu beitragen kannst und willst.
Wähle zwischen …
- einer repräsentativen Microsite,
- einer persönlichen Website oder Unternehmenswebsite, die Deine Marke in den Vordergrund stellt,
- einem Portfolio, dessen Mittelpunkt Deine Werke sind,
- einem informativen oder unterhaltsamen Blog
- oder einem verkaufsorientierten Online-Shop.
P.S.: Selbst eine chaotische Website bietet wertvolles Material, mit dem wir arbeiten können. Ein Website-Check (*) kann es entwirren. 🙂
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Für welchen Website-Typ hast Du Dich
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